Was ist thomas becket?

Thomas Becket (1119-1170) war ein englischer Geistlicher und Politiker des 12. Jahrhunderts. Er wurde in London geboren und besuchte die University of Paris, wo er Jura studierte. Später wurde er zum Erzdiakon von Canterbury ernannt und diente als Kanzler von England unter König Heinrich II.

Becket war bekannt für seine unabhängige Haltung und er kämpfte dafür, die Kirche vor staatlicher Einmischung zu schützen. Nach dem Tod des Erzbischofs von Canterbury wurde er 1162 von König Heinrich II. zum neuen Erzbischof ernannt. Allerdings entwickelte sich zwischen Becket und Heinrich II. eine zunehmende Spannung, da Becket den Interessen der Kirche Priorität gab.

Im Jahr 1170 eskalierte der Konflikt, als Becket die Freilassung einiger Bischöfe forderte, die gegen den König rebellierte hatten. Dies führte zu einem heftigen Streit zwischen Becket und Heinrich II., der letztendlich dazu führte, dass der König aus Wut und Frustration die Worte "Wer wird mich von diesem lästigen Priester erlösen?" aussprach.

Als Reaktion auf diese Worte beauftragten vier Ritter der königlichen Leibgarde mit der Aufgabe Becket zu töten. Am 29. Dezember 1170 wurde Becket in der Kathedrale von Canterbury ermordet. Sein Tod stieß auf landesweite Empörung und er wurde schnell zu einem Märtyrer und Heiligen erklärt.

Thomas Becket wurde 1173 heiliggesprochen und seine Grabstätte in der Kathedrale von Canterbury wurde zu einem Pilgerort für viele Gläubige. Sein Leben und Tod hatten auch erhebliche politische Auswirkungen, da der König sich wegen der Ermordung Becket's öffentlich rechtfertigen musste und die Macht der Kirche gestärkt wurde.

Jedes Jahr wird in Canterbury zur Erinnerung an Thomas Becket eine besondere Messe und Prozession abgehalten. Sein Leben und Vermächtnis wurden auch in verschiedenen literarischen Werken, darunter T.S. Eliots Stück "Mord im Dom" aus dem Jahr 1935, thematisiert.